tris magazin: Eine fixe Idee geht in die 10. Runde
Manchmal entstehen die besten Ideen aus der simplen Überlegung „Mach einfach mal“ – so auch Dennis Oertels tris magazin, dessen neue Ausgabe gestern erschienen ist. Als Festivalfan und Fotograf für das Musikmagazin intro trieb sich der 24-jährige ohnehin viel auf nassen Festival-Wiesen und vor großen Bühnen herum – warum also nicht ein eigenes Magazin machen? So entstand das Online-Magazin tris magazin – das gestern mit seiner zehnten Ausgabe ein kleines Jubiläum feiern durfte. Die Titelstory dieses Mal: Tom James aus England.
„Es gibt Labels, die einfach sind – und welche, die anders sind“
Dabei bemüht sich Dennis, möglichst offen an sein eigenes Magazin und Künstler heranzutreten: „Mir ist Offenheit sehr wichtig. Also nicht nur die großen Bands im Blick zu haben und nicht zu sagen ‚Ich mach jetzt nur Techno oder Metal oder so‘, sondern eben offen zu sein auch für unterschiedliche Stile und unterschiedliche Künstler.“ Mit diesem Prinzip fährt der Gründer, Fotograf, Redakteur und Designer seines Magazins in Personalunion ziemlich gut: Interviews führen durfte er bereits mit den Subways, Torpus & The Art Directors, U.D.O. und auch die Jungs von Kraftklub standen ihm Rede und Antwort. Der Kontakt erfolgt dabei meist über die Labels – was mal besser, mal schlechter funktioniert: „Es gibt Labels, die einfach sind – und welche, die anders sind“, verrät er uns.
Rund 4.000 Leser pro Ausgabe
Bis zu dem Ziel, von dem Magazin irgendwann leben zu können, ist Dennis aber noch ein Stück entfernt. Allerdings ist mit steigender Ausgabenzahl auch die Leserschaft gewachsen – mittlerweile sind es 3.500 bis 4.000 Leser pro Ausgabe, schätzt Dennis, im Festivalsommer sogar bis zu 8.000. Dazu beigetragen haben auch zahlreiche Gewinnspiele auf der Facebook-Seite des Magazins, bei denen auch Labels Preise wie CDs und T-Shirts zur Verfügung gestellt haben. Parallel wuchs auch das Team hinter dem Magazin: Vier weitere Autoren und ein Praktikant sind mittlerweile an der Erstellung des Online-Magazins beteiligt.
Liebe zum Detail
Dennoch ist es natürlich viel Arbeit: „Die Menschen lesen das Magazin und sagen: Oh, das ist aber schön. Wie viel Arbeit dahintersteckt kann allerdings kaum jemand einschätzen. Am Anfang habe ich mich um alles allein gekümmert – Fotos, Layout, Texte.“ Viermal im Jahr erscheint das Magazin, keine schlechte Leistung bei dem hohen Arbeitsaufwand. Das Ergebnis aber lässt sich sehen – nicht zuletzt, weil Dennis als gelernter Grafikdesigner das nötige Rüstzeug dabei hat. Die Begeisterung für das eigene „Baby“ sorgt für den Rest: Aus den einzelnen Ausgaben spricht Liebe zum Detail und viel Spaß an der Arbeit.
Aktuelle Ausgabe lesen
Für die aktuelle Ausgabe hat sich Dennis unter anderem mit Tom James aus England und der Sängerin und Songwriterin Petite Meller getroffen, außerdem führte einer seiner Mitstreiter ein Gespräch mit Alessandro de Luca von Fitches. Aber es geht nicht ausschließlich um Musik. In der zehnten Ausgabe werden auch das Fotoprojekt „Am Büdche“ und das Mannheimer Modelabel „Stork & Fox“ vorgestellt. Klingt interessant? Hier geht es gleich zur aktuellen Ausgabe.
- Warum George Miller mit Mad Max: Fury Road zum legitimen Nachfolger von Peter Jackson wird - Juni 7, 2015
- Ex Machina: Der Geist will aus der Maschine - Mai 15, 2015
- tris magazin: Eine fixe Idee geht in die 10. Runde - Mai 12, 2015
- Matt Zoller Seitz: The Grand Budapest Hotel - April 24, 2015
- A Most Violent Year: Alles, außer Gewalt! - April 9, 2015
- Better Call Saul: Bob Odenkirk auf sich gestellt - Februar 10, 2015