Brandon Flowers – The Desired Effect: Zurück in die Zukunft!
Die 80er sind zurück! David Hasselhoff zeigt uns das eindrucksvoll mit seinem neuen Song, der für das Kickstarter Project Kung Fury produziert wurde. Und was David Hasselhoff vormacht, ist die Zukunft. Das war schließlich schon beim Mauerfall so. Und so wie unser Volksheld springt auch Brandon Flowers auf die 80er-Schiene auf. Sein neues Album klingt nach Diskokugel, Boombox, Rollschuhen und ein wenig nach Schlaghose. Ist das Album damit nicht 30 Jahre zu spät? Ja! Genau das unterscheidet es von anderer aktueller Musik und lässt es erfrischend neu klingen.
Über Mörder und Las Vegas
Brandon Flowers, wohl besser bekannt als Frontsänger von The Killers, ist nicht neu im Soloalbum-Geschäft. Sein erstes Soloalbum wurde 2010 veröffentlicht. Flamingo ist ein Lobgesang an Flowers Geburtsort Las Vegas. Die Kritiken waren damals recht durchwachsen. Anhören lohnt sich aber trotzdem. Der Song Crossfire hat mich damals lange in meinen Playlists begleitet. Auch das Video mit Charlize Theron lässt sich gut anschauen.
Jeder Song eine Single?
The Desired Effect ist nun sein zweiter Solo-Ausflug. Insgesamt wurden 10 neue Songs produziert. Die markante Stimme von Flowers, die wir von den Songs der Killers gewohnt sind, passt dabei perfekt zu dem bereits angesprochenen Klang der 80er. Aber reicht das für ein gutes Album? Laut Flowers ist jeder Song darauf eine Single. Große Worte! Brandon Flowers auf dem Weg zur Spitze, vorbei an Katy Perry und Michael Jackson? Ist was dran an seinen Worten? Kurze Antwort: nein. Aber trotzdem: Ein paar hervorragende Songs sind dabei. Die bereits erschienene Single „Can’t deny my love“ ist ein fantastischer Pop-Song mit Eighties-Feeling. Auch die Single-Auskopplung „I can change“ klingt vertraut nach den Achtzigern und trotzdem erfrischend neu. Kein Wunder, denn der Song lehnt sich stark an den 80er-Klassiker „Smalltown Boy“ von Bronski Beat an.
Ein bisschen neu, ein bisschen alt, ein bisschen lahm
Neben dem „neuen“ Sound der 80er finden sich auf Flowers Album allerdings auch Songs, die stark an sein erstes Solo-Album erinnern. So spiegeln Songs wie „I can change“, „Lonely Town“ oder „Can’t deny my love“ den neuen Sound von Flowers wider, während „Between me and you” oder „Never get you right” sehr nach Flamingo klingen. Zwar bleibt sich Flowers nicht ganz treu, allerdings stört das nicht sonderlich. Schließlich betrügt er sich mit sich selbst… wären da nicht die zwei, drei Songs auf dem Album, die einfach nicht passen wollen. „The Way It’s always been“ oder „Untangled Love“ wirken wie Füllmaterial. Sie sind okay, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem hätte dem Album in den Songtexten ein wenig mehr Themenreichtum gut getan. Gefühlt jeder Songtext handelt um Liebe oder Liebesschmerz. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre doch sehr schön gewesen! Schließlich sind wir nicht mehr in den 80ern! Und sogar da hat David Hasselhoff über Freiheit anstelle Liebe gesungen.
Was die Leute sagenStefan-Rating (zählt natürlich doppelt) AllMusic NME Metacritic |
Gesamtnote
7,15 |
Stefan und Brandon einen Gefallen tun: Jetzt einkaufen gehen!